Täglich wächst eine Vielfalt an neuen Formen. Nie zuvor in seiner Geschichte war der Mensch von so vielen Dingen umgeben wie heute. Trotz der Existenz von Milliarden von Objekten gibt es für mich noch Platz für Neues. In ihrer Gesamtheit sind sie Teilnehmer und Zeugen für die sich ändernden Bedürfnisse der Menschheit und die Basis der materiellen Kultur. Sie benötigen den Kontext einer Kultur, der sie zu etwas bestimmt. Die in den Dingen enthaltenden Bedeutungen erklären sich nicht von selbst, sondern setzen einen Prozess des Verstehens voraus. Hierfür muss die Grundlage geschaffen werden, die dieses vermitteln kann. Es geht mir darum, etwas zu schaffen, das im Kontext mit der heutigen Zeit Sinn macht – Objekte zu gestalten oder Ideen umzusetzen, die für mich und im besten Fall auch für andere eine Bedeutung haben.
Ich empfinde eine große Faszination für die Vielfalt von Handwerken und interessiere mich sehr für das Manufakturwesen. Neben den handwerklichen Fertigkeiten genieße ich den persönlichen Austausch mit den dazugehörigen Persönlichkeiten. Für mich geht es bei einer Ökonomie der Nähe um die Wertschätzung des Naheliegenden – des Lokalen. Neben Bewahrung von traditionellen Gegebenheiten finde ich es gleichsam wichtig, die Traditionen des Handwerks mit modernen Formen lebendig zu halten und die materielle Kultur der Dinge zeitgemäß weiterzuentwickeln. In der Formgebung, aber auch im Umgang, steckt zu oft ein Gefühl der Beliebigkeit, welches einen starken Bezugsverlust schafft. Mich interessiert, woher kommen die Formen und welchen Ursprüngen unterliegen sie? Wie haben sie aufeinander Einfluss genommen und wie beeinflussen sie uns heute noch in unserer Gestaltung?